© Werner Huthmacher
KOMPETENZ- UND REHAZENTRUM
Nach mehr als einem Jahrzehnt rücken das Rehazentrum Junge und das Medizintechnikunternehmen Ottobock räumlich in Göttingen wieder zusammen. Für Patientinnen und Patienten aus aller Welt bietet das neue Patient Care Center ein ideales Versorgungskonzept. Auf insgesamt 3.800 m² entstand auf dem Gelände des Sartorius Quartiers ein gemeinsames Versorgungszentrum für eine 360 Grad-Patientenversorgung , das die Kräfte in Göttingen bündelt.
REHAZENTRUM JUNGE UND OTTOBOCK GRÜNDEN VERSORGUNGSZENTRUM IN GÖTTINGEN
In nahegelegenen Krankenhäusern und Kliniken in und um Göttingen können bei Bedarf chirurgische Vorbereitungen für Prothesenversorgungen vorgenommen werden. Orthopädietechniker und -technikerinnen von Ottobock sorgen dann für die Anpassung und Versorgung von Hilfsmitteln. Mit der Expertise der spezialisierten Mitarbeitenden und des therapeutischen Fachpersonals von Junge wird der Versorgungsprozess durch eine optimale Rehabilitation vervollständigt.
Gemietet wird der Rohbau, der bedarfsgerecht bis Ende 2022 ausgebaut wurde. Es entstanden Therapieräume, die Anforderungen für neurologische, orthopädische und orthopädietechnische Therapien erfüllen und eine prozessoptimierte Orthopädiewerkstatt, die mit digitaler Fertigungstechnik ausgestattet ist.
Das Göttinger Patient Care Center von Ottobock zog in den Neubau ein. Es entstanden Büroräume, Forschungslabore und ein Servicecenter. Das Rehazentrum Junge mit Hauptsitz im Sprangerweg errichtete hier eine weitere, spezialisierte Rehaeinrichtung.
Zudem bietet das Sartorius Quartier Unterkünfte im FREIgeist HOMES an. In den Apartments können die Patientinnen und Patienten für die Dauer ihres Aufenthaltes – dieser kann bis zu sechs Monate dauern – wohnen.
Dr Malte Bellmann (Ottobock), André Weimer (Rehazentrum Junge), Sebastian Franzius (Hamburg Team), Rainer Junge (Rehazentrum Junge), Rolf Jarasch (Ottobock), Philipp Schulte-Noelle (Ottobock), Christoph Kleiner (Hamburg Team)
VOM PATIENTEN LERNEN – FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Zusätzlich zur Patientenversorgung und dem Therapiezentrum, bezieht auch die Biomechanische Forschung von Ottobock neue Räume. Der direkte Kontakt mit den Anwendern soll für eine zielgerichtete Entwicklung von Produkten sorgen.
Insgesamt zehn ForscherInnen und EntwicklerInnen finden in den neuen Räumlichkeiten Platz, außerdem ein Biomechaniklabor mit umfangreicher Messtechnik zur Analyse der Wechselwirkung zwischen AnwenderInnen und Prothesen sowie Orthesen. Bevor Medizintechnikprodukte marktreif sind oder erstattet werden können, bedarf es einer Reihe klinischer Studien, die die Wirksamkeit belegen. Die Nähe von Patientenversorgung, Therapie in der Schwerpunktpraxis von Junge und Forschung vereinfacht und beschleunigt diesen Prozess.
INNOVATIVE REHAANGEBOTE
Hightech-Prothesen, computergestützte Orthesen – die Versorgung mit Hilfsmitteln durch Ottobock schafft nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für die PatientInnen. Damit sie trotz Lähmung oder nach einer Amputation diese neue Bewegungsfreiheit umsetzen können, sind eine ausdifferenzierte Physio- und Ergotherapie sowie genaue Kenntnis über das Produkt erforderlich – eine Expertise, die im Rehazentrum Junge in den letzten Jahren erarbeitet wurde und ausschließlich hier möglich ist.
Bereits vierzehn Jahre waren Rehazentrum Junge und Ottobock unter einem Dach angesiedelt, bis sich ihre Wege räumlich trennten. Jetzt sind sie wieder vereint.