Historie

Von 1870 bis in die Gegenwart

Das Sartorius Quartier verdankt seinen Namen dem Göttinger Unternehmen Sartorius. 1870 als Feinmechanische Werkstatt von Florenz Sartorius gegründet ist die Sartorius AG heute ein führender Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie mit rund 10.000 Mitarbeitern. Für 119 Jahre schlug das Herz des Unternehmens auf dem Gelände des heutigen Sartorius Quartiers.

Nachdem das Unternehmen in seiner Anfangszeit bereits mehrfach expandierte, wurde 1898 der Standort an der Weender Landstraße (damals Weender Chaussee) in Betrieb genommen. Angebunden an die moderne städtische Energieversorgung konnte dort die Produktion der damals wichtigsten Sartorius-Produkte, kurzarmige Analysenwaagen, erheblich gesteigert werden. Damals lag das Gelände noch vor den Toren der Stadt und bot reichlich Platz für die weitere Unternehmensentwicklung. Außer mechanischen Werkstätten befanden sich auf dem neuen Gelände unter anderem eine Tischlerei, eine Lackiererei und bald auch Wohnraum für die Unternehmerfamilie.

Im Alten Werk wurde geforscht und getüftelt, entwickelt und produziert. In den 1930er Jahren trat neben die Produktion von Waagen auch die Entwicklung und Fertigung von innovativen Membranfiltern in den Gebäuden an der Weender Landstraße. Die positive Firmenentwicklung führte zu neuen Gebäuden, Bestandsgebäude wurden erweitert.

Prägten lange Zeit der Turm inmitten des Geländes und die alte Werkhalle mit ihrem charakteristischen Sheddach das Bild des Standortes, änderte sich dies spätestens mit dem Bau des neuen Verwaltungstraktes ab 1963. Direkt an der Weender Landstraße gelegen, mehrfach erweitert und um eine Etage aufgestockt wurde das Gebäude zum neuen architektonischen Gesicht des Unternehmens.

Ende der 1980er Jahre waren die räumlichen Möglichkeiten des Geländes erschöpft, das inzwischen von einem Wohn- und Gewerbegebiet umgeben war. Daher wurde mit dem Bau eines neuen Standortes wenige Kilometer entfernt begonnen – dem heutigen Sartorius Campus. Erste Abteilungen wechselten bereits in den 1990er Jahren an den neuen Standort. Ende 2017 verließen die letzten Mitarbeiter das Alte Werk und der Umbau zum Sartorius Quartier begann.

Nicht nur der Name Sartorius Quartier wird an die Geschichte des Unternehmens erinnern, sondern auch Teile der historischen Bausubstanz, die erhalten bleiben. Sie wurden umfassend saniert und werden in das neue Gebäudeensemble integriert. Hierzu zählen etwa der Turm, Fertigungsgebäude und die Fassade der alten Werkhalle. In ihnen werden außer Eventflächen auch der Gesundheitscampus Göttingen und damit aufs Neue Forschung und Innovationen Raum finden.

@ Sartorius AG

Das neu errichtete Werk, Anfang des 20. Jahrhunderts

@ Sartorius AG

Blick in den Fabrikhof mit Sheddach-Halle, um 1920

@ Sartorius AG

Luftaufnahme des Werksgeländes, um 1970

@ Sartorius AG

Vorderansicht des Verwaltungsgebäudes 1970